Eine kritische Betrachtung in Hinblick auf die Einwohnergemeindeversammlung am 23. Juni 2021
KLINGNAU (cb) In der Nacht vom Dienstag, 8.6.2021 auf den Mittwoch suchte Klingnau ein Unwetter heim. Die Abwassermengen konnten von der vorherrschenden Kanalisation nicht mehr bewältigt werden und es führte zu Strassen und Kellerflutungen und zahlreichen weiteren Sachschäden. Wie ich vernommen habe, nicht zum ersten Mal.
Im Video auf Tele M1 meinte der Stadtrat, es sei nicht getan mit dem Anschluss des Abwasserrohrs unten am Sionerweg. Es interessierte mich jedoch was getan werden müsste, damit dies nicht mehr vorkommen kann und wann dies vom Stadtrat in Planung sei. Aus diesem Grund habe ich mich direkt beim zuständigen Stadtrat, Patrick Günter, informiert.
Patrick Günter erklärte mir folgendes: Anschliessen könnte man das Rohr schon lange, aber wir dürfen das Rohr nicht brauchen. Früher war es Standard, dass man ein Rohr hatte für das gesamte Wasser, also Abwasser und Regenwasser. Seit ein paar Jahren müssen wir gesetzlich das Wasser in Abwasser und Regenwasser trennen, d.h. wenn wir irgendetwas Neues bauen müssen wir dies trennen können. Aus diesem Grund wurde die Leitung im unteren Bereich des Sionerwegs einmal vorgesehen. Damit wir die anschliessen können, wenn wir bei allen Liegenschaften im oberen Bereich ebenfalls soweit sind. Die Problematik die Klingnau jedoch im Sionerweg hat, ist das im oberen Bereich des Sionerweg nur eine Abwasserleitung vorhanden ist, genau dieselbe Problematik herrscht im Obenmattenring.
Dann wollte ich wissen, ob mit dem Punkt 3 der Traktanden dem Projekt Obermatte das Problem des Abwasser gelöst werden würde?
Zu meinem Überraschung wäre dies aber nicht komplett der Fall. Das Abwasser und das Regenwasser des Wohngebiets Obermatte würde dann zwar über die Steigstrasse ablaufen. Was mit diesem Projekt, jedoch nicht gelöst wird, ist die Situation am Sionerweg. Das Projekt Obermatt sollte im Jahr 2023 abgeschlossen sein. Er sei jetzt in Abklärung was man mit der Bauverwaltung machen kann, um danach die Problematik am Sionerweg zu lösen.
Da stellt sich mir doch die Frage, ob man bevor man weiter Projekte am Hang angeht und genehmigt mit Investitionssummen von insgesamt 6’478’841 CHF, es nicht sinnvoller wäre dieses Geld zu verwenden, um das Abwasserproblem am Sionerweg zu lösen? Könnte sich das Problem mit mehr Häusern doch sogar unter Umständen noch verschärfen. Sicher ist jedoch, dass das nächste Gewitter kommen wird.
Liebe Einwohner der Stadt Klingnau kommt an die Gemeindeversammlung am 23. Juni 2021 und tretet mit euren Bedürfnissen an den Stadtrat. Nach meinen bisherigen Beobachtungen habe ich immer mehr die Befürchtung, dass die Prioritäten des Stadtrats nicht mit denen der Einwohner übereinstimmen. Oder wie erklären sie sich so viele offene Baustellen und trotzdem immer wieder neue Projekte die vom Stadtrat angegangen werden?
Cornelia Bailey, Klingnau
